Lynn Hoefer berichtet (Jahrgang 2015/2016)

#imAuftragderNatur: FÖJlerInnen berichten - 10. September 2015

Moin Nordfriesland!

 

Nachdem ich jetzt bereits acht Wochen hier „oben“ bin und schon von einer Menge freundlicher Leute und mal freundlichem, mal weniger freundlichem Wetter begrüßt worden bin, wird es Zeit, dass auch ich mich mal vorstelle! erwartet!

 

Ich bin Lynn, die neue FÖJlerin in Klanxbüll, und anders als meine Vorgängerin Lena komme ich gar nicht von soo weit her, sondern aus dem nördlichen  Niedersachsen. Ich übernehme Lenas Aufgaben hier im Infozentrum und draußen im Rickelsbüller Koog. Ich kümmere mich also um alle, die unser Haus besuchen und zähle und kartiere, „bewaffnet“ mit Spektiv und Zähluhr, die Vögel im Koog.

 

Das erste der fünf FÖJ-Seminare war super spannend und ich freue mich auf den weiteren Austausch mit den anderen FÖJlerInnen, auf die gemeinsame Vorbereitung des nächsten Seminars, und auf alles, das mich in meinem Jahr hier oben erwartet!

 

Bis demnächst, Lynn

#imAuftragderNatur: FÖJlerInnen berichten - 10. Februar 2016

Ich kann es kaum glauben, aber die Hälfte meines Freiwilligen Ökologischen Jahres ist nun schon um. In den vergangenen Monaten habe ich vieles gelernt und unternommen. Im Infozentrum habe ich erfahren, was es hier in der Region alles zu sehen und zu erleben gibt. Viele der beliebten Ausflugsziele habe ich inzwischen selbst besucht, die meisten davon gemeinsam mit Lena, der Freiwilligen vom Charlottenhof. Es ging nach Südwesthörn an den Grünstrand und mit dem Ranger ins Watt, an die Dagebüller Mole zum Sonnenuntergang, ins Niebüller Naturkundemuseum zum Freiwilligenfrühstück und ins weihnachtliche dänische Städtchen Tønder. Wir haben viele Fahrradtouren unternommen, spontan unsere Klanxbüller Kirche besichtigt und waren auch das ein oder andere Mal auf Sylt und auf Rømø. Wenn es ein bisschen weiter sein durfte, waren wir auch mal in Husum, beim Blanken Hans in Büsum oder auf einem Konzert in Flensburg. Zwischendurch habe ich Lena auch immer mal wieder am Charlottenhof besucht und bin gern bei den Veranstaltungen dabei gewesen.

 

Auch nach sechs Monaten macht mir mein Freiwilliges Ökologisches Jahr noch sehr viel Spaß. Ich gebe Touristen Auskünfte über die Region, betreue unseren Umsonstladen, die Fahrradvermietung und die Handgemacht-Mietregale, gestalte den Landwirtschaftsbereich unserer Ausstellung mit und vermittle Ferienunterkünfte. Für den Naturschutzverein Wiedingharde e.V. zähle ich die Gänse und alle anderen Rastvögel im Rickelsbüller Koog, sodass ich jede Woche mindestens einen Tag draußen bin. So habe ich auch immer mehr Arten kennengelernt und einiges über den Koog, seine Geschichte und seine Besonderheiten erfahren.

 

Heute Nachmittag werden Lena und ich unter Anleitung von Rudi Baumann Nistkästen bauen, um das Nistkästenbauen demnächst als kleine Veranstaltung im Infozentrum anbieten zu können. Ihr hört von uns!

 

Bis dahin, Lynn

#imAuftragderNatur: FÖJlerinnen berichten - 8. März 2016

Am letzten Mittwoch (02. März) fand bei uns im Haus ein Bernsteinschleifen statt, das ich gemeinsam mit Veronika Blatz, der FÖJlerin aus dem Naturkundemuseum Niebüll, geplant hatte. Mit Jung und Alt verbrachten Veronika und ich einen super netten und kreativen Nachmittag. Auch ich selbst habe eine Bernsteinkette gemacht und bin dabei mit vielen neuen und bekannten Leuten ins Gespräch gekommen. Dass unser Angebot so gut angenommen wurde freut uns sehr! Uns hat die Veranstaltung auch sehr viel Spaß gemacht und Veronika und ich würden gern wieder etwas zusammen auf die Beine stellen!

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle nochmal an das Naturkundemuseum Niebüll für die Bereitstellung der Materialien und die tatkräftige Unterstützung. Wer am letzten Mittwoch nicht dabei sein konnte, ist herzlich eingeladen, beim regelmäßig im Naturkundemuseum Niebüll angebotenen Bernsteinschleifen mitzumachen (dienstags und donnerstags)!
Lynn

#imAuftragderNatur: FÖJlerinnen berichten - 23. Mai 2016

Seit Anfang April arbeite ich fast nur noch draußen an der frischen Luft - im Naturschutzgebiet Rickelsbüller Koog, in dessen Vorland oder in den Vorlands- Gebieten des Lübke-Koogs. Meine größte Aufgabe ist es nun, Brutvögel zu erfassen. Ich werde oft gefragt, wie das geht, daher möchte ich das an dieser Stelle gern einmal etwas ausführlicher schildern.

Gemeinsam mit Jutta Hansen vom Naturschutzverein Wiedingharde e.V. mache ich mich circa drei Stunden vor Niedrigwasser auf, alles zu erfassen, das uns begegnet. Wie die meisten von Euch sicherlich wissen, ist das Wattenmeer ein bedeutender Zwischenstopp für viele zehntausend Rastvögel auf dem Zug von den Überwinterungsgebieten im Süden zu ihren arktischen Brutgebieten. Die Vögel, die bei uns nur "auf der Durchreise" sind, halten sich bei Niedrigwasser fast alle zur Nahrungsaufnahme im Watt auf. Bei den Vögeln, die sich bei Niedrigwasser binnendeichs aufhalten, kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass diese bei uns brüten oder brüten wollen. Erfassen wir die Vögel um Niedrigwasser herum, können wir also "unsere" Brutvögel gut von den Rastvögeln unterscheiden.

Da die von uns betreuten Gebiete alle relativ groß sind (Beispiel: Rickelsbüller Koog - circa 535 ha), ist es nicht möglich, innerhalb einer Niedrigwasserperiode zu zweit die Vögel im gesamten Gebiet aufzunehmen. Daher teilen wir ihre Erfassung in mehrere Durchgänge ein. Anders als bei Rastvogelzählungen, bei denen ein Gebiet an einem Tag komplett gezählt werden sollte, ist es bei der Brutvogelkartierung möglich, die Erfassung an einem Tag an einer Stelle zu beenden und sie dort am nächsten Tag fortzusetzen. Das liegt darin begründet, dass Brutvögel im Allgemeinen sehr standortreu sind, wohingegen sich die Schwärme von Rastvögeln viel im Gebiet umher bewegen. Bei der Einteilung der Durchgänge hat sich über die vielen Jahre, die Jutta Hansen und meine Vorgänger*innen schon Brutvögel erfasst haben, ein gewisses Schema heraus kristallisiert und bewährt. An einem oder zwei Tagen kartieren wir mit Spektiv und Fernglas von außen, also ohne das Gebiet zu betreten.

Kartieren, das bedeutet konkret, dass wir auf einer Karte des Gebiets möglichst genau eintragen, wo sich welcher brutverdächtige Vogel genau aufhält und welche Anzeichen wir für diesen Brutverdacht erkennen. Dazu zählen unter anderem Revierkämpfe, Balz, Bau von Nestern oder Nistmulden, Paarung und gemeinsame Abwehr von Greifvögeln. Sitzt ein Vogel eindeutig auf einem Gelege oder hat bereits Küken, wird dies von uns ebenfalls sorgfältig dokumentiert. Bei Wind und Wetter ist das nicht immer einfach, und so manche Karte sah auch schon sehr mitgenommen aus, aber am Ende eines Tages bin ich immer froh über alle Beobachtungen, die ich gemacht habe - besonders wenn wir Küken entdeckt haben.

Am spannendsten finde ich die Tage, an denen wir das Naturschutzgebiet Damm für Damm und Graben für Graben ablaufen und den Vögeln ganz nah kommen. Dabei finden wir auch manchmal Gelege, aber wir suchen nicht danach. Das wäre eine andere Erfassungsmethode, wie sie in großen Brutkolonien Verwendung findet. Generell gilt: Schutz hat immer Vorrang vor genauer Erfassung! Den Rickelsbüller Koog und die Vorlands-Gebiete zu diesem Zweck betreten zu dürfen, ist ein Privileg, das ich sehr zu schätzen weiß. Denn ansonsten gilt: Betreten verboten! Und das ist auch gut so, schließlich sollen Natur und Tiere sich dort ungestört entwickeln können. Gerade in der Brutzeit kann jede Störung schwerwiegende Folgen haben, daher möchte ich die Hundebesitzer unter Euch an dieser Stelle nochmal bitten: Leint Eure Hunde am Rickelsbüller Koog und an den Deichwegen bitte an! Austernfischer beispielsweise brüten zum Teil direkt am Weg oder mitten auf dem Deich.

Montags arbeite ich weiterhin im Infozentrum, da strömen seit einiger Zeit auch wieder mehr Touristen ein. Anders als im letzten Sommer, als ich gerade angefangen hatte, freue ich mich, nun viele Fragen alleine beantworten zu können. Ich freue mich sowieso immer sehr über den Kontakt zu unseren Gästen, Touristen wie Einheimischen.

 

Ich darf mich weiterhin viel in unserer Ausstellung einbringen, was mir ausgesprochen gut gefällt. Zwischendurch sammle ich schon Tipps für meine Nachfolgerin, die mich am 01.08. ablösen wird.

Bis dahin genieße ich jeden Tag hier oben!


#imAuftragderNatur: FÖJlerinnen berichten - 26. Juli 2016

Nun ist mein Freiwilliges Ökologisches Jahr fast vorbei. Die Arbeiten im Infozentrum sind die gleichen geblieben, nur die Schwerpunkte haben sich mit den Saisonwechseln verschoben. Im Moment ist Tourismus-Hauptsaison, ein entsprechend großer Teil der Arbeitszeit besteht nun aus der Betreuung unserer Gäste und unserer Vermieter. Ich mag es gern, wenn so viel Leben im Haus ist und freue mich immer, den Touristen weiterhelfen zu können und selbst in einer Region zu wohnen, wo andere Urlaub machen. Die Wiedingharde mit ihrer Ruhe, den weiten Horizonten und den offenherzigen Einwohnern werde ich vermissen, so viel steht fest!

Die Radvermietung läuft auf Hochtouren, in unserem Umsonstladen „Tante Ise“ stapeln sich manchmal die abgegebenen Gegenstände in der Fensterbank, sodass man kaum mit dem Einsortieren hinterher kommt. Das Konzept von „Tante Ise“ ist ganz einfach: Wer noch intakte Gegenstände hat, die er nicht mehr braucht, gibt sie bei uns ab anstatt sie wegzuwerfen. Ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft. Für fast alles findet sich jemand, der das gebrauchen kann und es umsonst mitnehmen darf. So wird weniger Müll produziert und auch für sozial schwächere Menschen ist das eine gute Unterstützung. Es ist schön, mitzuerleben, wie gut die Angebote unseres Hauses angenommen werden. Hier treffe ich auf viele Menschen, die ebenso wie ich auf die Umwelt achten, die Umgebung – trotz der weiten Wege – lieber mit dem Rad als mit dem Auto erkunden und denen Nachhaltigkeit wichtig ist.

Was den Naturschutz- Bereich betrifft, kann ich sagen, dass der Rickelsbüller Koog beim Ablaufen ganz andere  Dimensionen hat, als ich es beim Umfahren von außen gedacht hätte. Nicht nur dass die Abstände größer sind als von mir angenommen, auch die Habitate und die Vegetation sind viel vielfältiger als erwartet. Das Erlernen der Vogelstimmen, das für die Brutbestandserfassung wichtig war, fiel mir deutlich leichter, als ich dachte.

Eine Neuerung, die sich aus dem Wechsel der Jahreszeiten ergeben hat, war, dass sich das Verhältnis von drinnen arbeiten zu draußen arbeiten komplett umgekehrt hat. Bis Ende März war ich, abgesehen vom Spülsaummonitoring und den ebenfalls regelmäßig stattfindenden Vogelzählungen, überwiegend drinnen tätig. Ich habe Jutta Hansen, meine fachliche Betreuerin, bei der Erstellung der Betreuungsberichte für die jeweiligen Naturschutzgebiete unterstützt, Brut- und Rastvogelstatistiken erstellt und viel für das Infozentrum gearbeitet. Von April bis Ende Juni war ich fast ausschließlich montags im Infozentrum, an den anderen Tagen der Woche kartierte ich die Brutvögel im Rickelsbüller Koog, in dessen Vorland und im Vorland des Friedrich-Wilhelm-Lübke-Kooges. Damm für Damm und Graben für Graben arbeiteten wir uns vor, hielten genau fest, welcher Vogel an welchem Ort welche Anzeichen für einen Brutverdacht zeigte, erfassten Schlupferfolg und Bruterfolg.

Mein Freiwilliges Ökologisches Jahr hat mich sehr vorangebracht: Durch die Arbeit in meiner Einsatzstelle habe ich viele, viele Vogel- und einige Pflanzenarten kennengelernt, mein Wissen über ökologische Zusammenhänge vertieft, kenne konkrete Maßnahmen und Projekte zum Schutz von Arten, weiß um den Konflikt zwischen Naturschutz und Landwirtschaft sowie zwischen Naturschutz und Küstenschutz. Ich habe mich in geschäftlicher Kommunikation geübt, viel über Landwirtschaft, das Wattenmeer und Emil Nolde gelernt, kann fast alles an einem Fahrrad selbst reparieren, Karten lesen und Maßstäbe gut einschätzen und Mengen optisch erfassen. Ich kann die Menschen, die zu uns ins Haus kommen, inzwischen schnell sehr gut einschätzen, sodass ich immer bessere Auskünfte geben kann. Nicht zuletzt habe ich ganz viel über Nordfriesland, insbesondere über die Wiedingharde und etwas über den Tourismus hier und anderswo gelernt.

Zwischen Abitur und Studium ein Freiwilliges Ökologisches Jahr an der Nordsee zu machen, war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können! Ich hoffe, dass dieses Angebot noch lange fortbesteht, damit noch viele junge Menschen davon profitieren können!

#imAuftragderNatur: FÖJlerinnen berichten - 3. August 2016

Liebe Klanxbüller*innen, liebes Nordfriesland! Ich sage "Tschüss und auf Wiedersehen" und übergebe an meine liebe Nachfolgerin Shari!

 

Shari, ich wünsche Dir ein tolles Jahr hier oben!

Lynn

Infozentrum
Wiedingharde

Toft 1 | 25924 Klanxbüll
Tel. +49 (0) 46 68 313 | Fax 319

info@nordfrieslanderleben.de

Die Gastgeber/-innen des
Tourismus-Vereins Wiedingharde
freuen sich auf Ihren Besuch.

Interner Bereich für unsere Vereinsmitglieder.

Tipps & Co. rund um die Vermietung.


Träger des Infozentrums ist die Gemeinde Klanxbüll, die das Haus erworben hat und maßgeblich an den Kosten
für den Anbau, die Ausstellung und den Betrieb des Zentrums beteiligt ist. 

Unterstützt wurde der Ankauf und Ausbau des Zentrums durch die Europäische Union und das Land Schleswig-Holstein.

 

Der Betrieb des Zentrums wird außerdem durch die finanzielle Beteiligung folgender Interessengruppen sichergestellt:

Gemeinden Aventoft | Emmelsbüll-Horsbüll | Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog | Neukirchen | Rodenäs |
Wiedingharder Windpark UG & Co. KG | 
Bioenergie Wiedingharde Betriebsgemeinschaft GmbH & Co. KG. |
Klein-Klanxbüll Solar GmbH & Co. KG

 

An der Finanzierung der Ausstellung in den Jahren 1997/1998 beteiligten sich die Europäische Union, das Land Schleswig-Holstein,
das Nationalparkamt Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und der Naturschutzverein Wiedingharde e.V.;
in den Jahren 2018 - 2021 konnte die Ausstellung in verschiedenen Teilbereichen und Projekten durch die finanzielle Unterstützung
der Bürgerstiftung Klanxbüll, der Bürgerstiftung Emmelsbüll-Horsbüll, der Gemeinde Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog,
der Nationalparkstiftung Schleswig-Holstein, dem Naturschutzverein Wiedingharde e.V.,
der NoSpa Kulturstiftung und der Stiftung Nordfriesland überarbeitet und modernisiert werden.

 
Allen Beteiligten dankt die Gemeinde Klanxbüll!